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#93 | 07.08.2025

Worum geht's?

Die Studie behandelt den Einfluss von Humortherapie auf psychische Erkrankungen, insbesondere Depression und Angst. Untersucht wurde, inwiefern solche Interventionen Symptome lindern und die Lebensqualität von Betroffenen verbessern können. Dabei wird Humor als komplementäre, nicht-medikamentöse Behandlungsoption betrachtet. 

Was war das Ziel der Studie?

Ziel der Studie war es, vorhandene Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit und Machbarkeit von verschiedenen Formen der Humortherapie bei Menschen mit Depressionen oder Angstzuständen systematisch zu identifizieren und zusammenzufassen. Dabei sollte insbesondere bewertet werden, ob Humorinterventionen wie Lachyoga, medizinisches Clowning oder andere humorvolle Ansätze als ergänzende psychologische Behandlungsformen geeignet sind. 

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Gelotologie ist die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Lachen und dessen Auswirkungen auf den menschlichen Körper und die Psyche beschäftigt. Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort „gelos“ für Lachen ab und wurde in den 1960er Jahren geprägt, um ein interdisziplinäres Forschungsfeld zu benennen, das Medizin, Psychologie, Soziologie und Neurowissenschaften miteinander verbindet. Gelotologie untersucht dabei nicht nur das Phänomen des Lachens selbst, sondern auch seine psychophysiologischen, sozialen und therapeutischen Wirkungen. In der Pflege und Medizin gewinnt die Gelotologie zunehmend an Bedeutung, weil Lachen weit über seine humoristische Funktion hinausgeht. Zahlreiche Studien zeigen, dass Lachen das Immunsystem stärkt, Stresshormone wie Cortisol reduziert, die Schmerzwahrnehmung senkt und die Durchblutung fördert. Auf psychischer Ebene kann Lachen Ängste mindern, depressive Verstimmungen mildern und das subjektive Wohlbefinden steigern. In der Pflegepraxis spielt dieser Effekt vor allem im Umgang mit chronisch kranken, geriatrischen oder palliativen Patient:innen eine Rolle. Hier kann gezielter Humor, ob in Form von Humorinterventionen, therapeutischem Clowning oder einfach durch eine heitere, empathische Grundhaltung, dazu beitragen, emotionale Spannungen zu lösen, Nähe aufzubauen und die Resilienz zu stärken. Auch im interprofessionellen Team trägt Humor zur Entlastung bei: Er kann helfen, schwierige Situationen zu entschärfen, das Miteinander zu fördern und Burnout-Risiken zu reduzieren. Gelotologie liefert damit eine wissenschaftliche Grundlage für den gezielten und reflektierten Einsatz von Humor in der professionellen Pflege und medizinischen Betreuung, nicht als Ablenkung vom Ernst der Lage, sondern als menschliche Ressource zur Stärkung von Gesundheit, Beziehung und Lebensqualität. 

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