🗓️
#92 | 31.07.2025

Worum geht's?

Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, wie bestimmte standardisierte Pflegeinterventionen im Rahmen eines Maßnahmenbündels dazu beitragen können, das Auftreten von VAP bei intensivmedizinisch behandelten Patient:innen, insbesondere unter invasiver Beatmung, zu vermindern. 

💡
Eine ventilatorassoziierte Pneumonie (VAP, von Ventilator-Associated Pneumonia) ist eine Form der nosokomialen (im Krankenhaus erworbenen) Lungenentzündung, die bei beatmeten Patient:innen auftritt, in der Regel nach mindestens 48 Stunden invasiver Beatmung über einen Endotrachealtubus oder eine Trachealkanüle. Sie gehört zu den häufigsten und gleichzeitig schwerwiegendsten Infektionen auf Intensivstationen. VAP entsteht, weil die natürliche Barrierefunktion der oberen Atemwege durch die künstliche Beatmung umgangen wird. Normalerweise verhindert der Hustenreflex sowie die mukoziliäre Clearance das Eindringen von Krankheitserregern in die tiefen Atemwege. Bei beatmeten Patient:innen sind diese Schutzmechanismen eingeschränkt oder ausgeschaltet. Zudem begünstigt der Tubus selbst das Eindringen von Mikroorganismen: Sekret kann oberhalb der Cuffmanschette (der Dichtung im Tubus) kolonisiert werden und dann entlang des Tubus in die Lunge gelangen, ein Vorgang, der als microaspiration bezeichnet wird. Weitere Risikofaktoren sind Sedierung, eine gestörte Mobilität, verminderte Lungenbelüftung (Atelektasen) und der häufige Einsatz von Magensonden, über die Keime aus dem Magen-Darm-Trakt in die Atemwege gelangen können. Auch die Biofilmbildung am Tubusinneren bietet Bakterien eine ideale Nische zur Vermehrung. VAP kann sich besonders schnell entwickeln, weil bereits kurz nach der Intubation eine Kolonisation der Atemwege mit potenziell pathogenen Erregern beginnt, vor allem mit gramnegativen Bakterien oder multiresistenten Keimen. In Kombination mit einer geschwächten Immunabwehr und der intensiven apparativen Unterstützung ist das Risiko für eine Infektion innerhalb weniger Tage deutlich erhöht. Eine frühe Diagnose ist oft schwierig, da typische Symptome wie Fieber, eitriges Sekret oder Infiltrate im Röntgenbild auch andere Ursachen haben können.

Was war das Ziel der Studie?

Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit evidenzbasierter Maßnahmenbündel („bundles“) zur Prävention von beatmungsassoziierter Pneumonie (VAP) bei erwachsenen und älteren Patient:innen auf Intensivstationen zu untersuchen. Der Fokus lag auf der Identifikation von besonders wirksamen Maßnahmen zur Reduktion von VAP-Fällen. 

Dieser Beitrag ist nur für zahlende Mitglieder

Jetzt Mitglied werden und vollen Zugriff auf alle Beiträge erhalten.

Jetzt anmelden Du hast schon ein Account? Einloggen