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#110 | 04.12.2025

Worum geht's?

Diese systematische Übersichtsarbeit untersucht die Auswirkungen der Teach-Back-Methode auf das Selbstmanagement und die Lebensqualität von Patient:innen mit Herzinsuffizienz. Die Methode fokussiert darauf, die Kommunikation zwischen Pflegefachpersonen und Patient:innen zu verbessern, indem Patient:innen das Erklärte in eigenen Worten wiedergeben müssen, so wird sichergestellt, dass sie die Inhalte wirklich verstanden haben. 

Was war das Ziel der Studie?

Ziel war es zu evaluieren, inwiefern die Anwendung der Teach-Back-Methode bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz die selbstpflegerischen Fähigkeiten sowie deren Lebensqualität verbessert. Dies wurde durch die Auswertung und narrative Synthese von neun internationalen Studien mit insgesamt 768 Teilnehmenden ermittelt. 

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Die Teach-Back-Methode ist ein dialogorientiertes Verständnis-Sicherungsverfahren, das in der Pflegeedukation eingesetzt wird, um Lernprozesse zu vertiefen und Kommunikationsfehler systematisch zu reduzieren. Ihr Kernprinzip besteht darin, dass Lernende, ob Patient:innen, Angehörige oder Auszubildende, zentrale Inhalte in eigenen Worten wiedergeben. Dadurch wird nicht nur überprüft, ob etwas verstanden wurde, sondern wie es verstanden wurde. In der Pflegeedukation dient Teach-Back als didaktisches Instrument, das komplexe pflegerische Inhalte in nachvollziehbare Lernschritte übersetzt. Pflegefachpersonen oder Lehrende vermitteln zunächst eine Information, zum Beispiel zur Medikamenteneinnahme, zum Umgang mit Hilfsmitteln oder zu Beobachtungskriterien klinischer Veränderungen. Anschließend fordern sie die Lernenden auf, das Gehörte mit ihren eigenen Worten zu erklären. Das ermöglicht eine unmittelbare Rückmeldung zum Lernstand und macht Missverständnisse sichtbar, die im klassischen Instruktionsmodell oft verborgen bleiben. Teach-Back wirkt in mehreren Dimensionen lernförderlich. Kognitiv führt das aktive Rekonstruieren dazu, dass Informationen besser verarbeitet und im Langzeitgedächtnis gespeichert werden. Didaktisch schafft es einen strukturierten Rahmen, in dem Lehrende ihr Kommunikationsniveau flexibel anpassen können. Pädagogisch stärkt die Methode Selbstwirksamkeit, weil Lernende erleben, dass sie fachliche Inhalte eigenständig formulieren und anwenden können. Für Patient:innen und Angehörige bedeutet dies ein höheres Sicherheitsniveau, etwa im Umgang mit Therapien oder pflegerischen Maßnahmen. Teach-Back ist somit weniger eine Abfrage als ein dialogisches Qualitätsinstrument: Es verbindet edukative Klarheit, patientenorientierte Kommunikation und pflegewissenschaftliche Didaktik zu einem Verfahren, das Verständnis nicht voraussetzt, sondern systematisch erzeugt und überprüft.