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#99 | 18.09.2025

Worum geht's?

Die Studie untersucht, wie wirksam Advance Care Planning (ACP), also die vorausschauende Planung medizinischer und pflegerischer Maßnahmen am Lebensende, für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ist. ACP wird international, insbesondere im Vereinigten Königreich, als vielversprechender Ansatz zur Verbesserung der Versorgung am Lebensende angesehen. 

Was war das Ziel der Studie?

Ziel der Studie ist es, die vorhandene empirische Evidenz systematisch zu sichten und kritisch zu bewerten, um festzustellen, ob ACP tatsächlich zu besseren End-of-Life-Ergebnissen für Demenzpatient:innen und deren Angehörige führt. 

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Advance Care Planning (ACP) bezeichnet einen strukturierten, vorausschauenden Gesprächsprozess, in dem Patient:innen gemeinsam mit medizinischem Fachpersonal und, wenn gewünscht, auch mit Angehörigen oder anderen Vertrauenspersonen über ihre individuellen Werte, Wünsche und Vorstellungen zur medizinischen Versorgung am Lebensende sprechen. Ziel ist es, frühzeitig festzuhalten, welche Maßnahmen in kritischen gesundheitlichen Situationen gewünscht oder abgelehnt werden, insbesondere dann, wenn die betroffene Person nicht mehr selbst entscheiden kann. Im klinischen Kontext ist ACP vor allem bei Menschen mit chronischen, fortschreitenden oder lebenslimitierenden Erkrankungen relevant, etwa in der Onkologie, Geriatrie oder Palliativmedizin. Aber auch in Pflegeeinrichtungen, bei Patient:innen mit kognitiven Einschränkungen oder bei Menschen mit hohem Risiko für plötzliche Verschlechterungen des Gesundheitszustands wird ACP zunehmend implementiert. Es geht dabei nicht nur um eine klassische Patientenverfügung, sondern um einen dynamischen Dialogprozess, der medizinisch begleitet und dokumentiert wird z. B. durch speziell geschulte Fachpersonen wie sogenannte ACP-Gesprächsbegleiter:innen oder „Gesundheitsbeauftragte für die Vorausplanung“. Ein zentrales Element im klinischen Setting ist die Einbindung des interprofessionellen Teams: Ärzt:innen, Pflegefachpersonen und weitere Beteiligte stimmen sich eng ab, um sicherzustellen, dass die geäußerten Wünsche auch tatsächlich in der Versorgungspraxis berücksichtigt werden, etwa im Fall einer Reanimation, künstlichen Beatmung oder intensivmedizinischen Behandlung. Die Dokumentation der Ergebnisse erfolgt häufig in strukturierten Formularen oder digitalen Systemen und wird regelmäßig überprüft und aktualisiert. ACP trägt dazu bei, Über- und Unterversorgung zu vermeiden, fördert die Autonomie der Patient:innen und unterstützt Angehörige sowie das Behandlungsteam in belastenden Entscheidungssituationen. Insgesamt stärkt Advance Care Planning die Qualität der Versorgung, insbesondere in Phasen schwerer Krankheit oder des Sterbens, und leistet einen wichtigen Beitrag zu einer menschenwürdigen, individuellen und planvollen klinischen Versorgung.

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