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#87 | 26.06.2025

Worum geht's?

Die Studie analysiert, welche pflegerischen Maßnahmen, etwa der Einsatz von Augenmasken, Ohrstöpseln, Musik oder Aromatherapie, den Schlaf von Patient:innen auf Intensivstationen am effektivsten verbessern können. Dabei wurde ein sogenanntes Netzwerk-Metaanalyseverfahren verwendet, um viele Interventionen gleichzeitig vergleichen zu können. 

Was war das Ziel der Studie?

Das Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit verschiedener nicht-medikamentöser pflegerischer Interventionen zur Verbesserung der Schlafqualität bei kritisch kranken Patient:innen auf Intensivstationen systematisch zu vergleichen. 

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Der circadiane Rhythmus, also die innere biologische Uhr des Menschen, steuert zahlreiche lebenswichtige Prozesse wie Schlaf-Wach-Zyklen, Hormonfreisetzung, Körpertemperatur und den Blutdruck. Auf einer Intensivstation ist dieser Rhythmus jedoch häufig massiv gestört. Gründe dafür sind der ständige Lichteinfluss (vor allem durch künstliches Licht rund um die Uhr), die häufigen nächtlichen Interventionen, das Fehlen von Tagesstruktur sowie der Mangel an natürlichem Tageslicht. Hinzu kommen permanente Geräuschquellen wie Alarme, medizinische Geräte oder Gespräche des Personals, die die Ruhephasen zusätzlich unterbrechen. Diese Störungen wirken sich unmittelbar auf den physiologischen und psychischen Zustand der Patient:innen aus. Ein gestörter circadianer Rhythmus kann die Schlafqualität massiv beeinträchtigen, viele Intensivpatient:innen erleben keinen erholsamen Tiefschlaf, sondern nur fragmentierten, oberflächlichen Schlaf. Dies wiederum erhöht das Risiko für Delir, insbesondere bei älteren Menschen oder solchen mit kognitiven Einschränkungen. Auch das Immunsystem kann durch eine gestörte Rhythmik geschwächt werden, was die Erholung verzögert und die Infektanfälligkeit erhöht. Weitere mögliche Folgen sind eine verzögerte Wundheilung, eine gestörte Glukosetoleranz sowie eine insgesamt schlechtere Prognose bei kritisch Erkrankten. Aus diesen Gründen wird zunehmend diskutiert, wie Intensivstationen durch gezieltes Lichtmanagement, ruhigere Umgebungsbedingungen und tageszeitlich abgestimmte Pflegeinterventionen den circadianen Rhythmus ihrer Patient:innen besser unterstützen können. 

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